Regattasegeln

Natürlich hat ein Segelclub die Aufgabe, die Voraussetzungen für den Sportbetrieb zu schaffen. Dieser Verpflichtung ist der Verein mit großer Freude nachgekommen, zumal Vorstandsschaft und Mitglieder nicht nur in dieser Hinsicht ganz eng zusammenwirkten, um dieses Ziel möglichst schnell zu erreichen. Zunächst galt es, allen Mitgliedern Theorie und Praxis des Segelns nahezu bringen. Dieser Aufgabe stellte sich der vom Deutschen Seglerverband anerkannte Prüfungsausschuß. Dieser Ausschuß setzte sich aus den Sportskameraden Nollen, Morzfeld und Müller zusammen.
Schon bald waren die Mitglieder im Besitz des Segelscheins „A“; der zur Teilnahme an den ausgeschriebenen Regatten berechtigt. Die Beteiligung an den Regatten, nicht nur auf dem Baldeneysee, sondern auch auf allen auswärtigen Revieren Westdeutschlands, war groß. Üben (Trimmen) macht den Meister. Nach dieser Devise handelnd, schafften es unsere Segler schon bald, sich oft im ersten Drittel des jeweiligen Regattafeldes zu behaupten. Diese sportlichen Erfolge konnten erzielt werden, weil u. a. eine Bootsklassenpolitik festgeschrieben wurde. So begannen wir mit 12 Olympia-Jollen, 4 Zugvögeln und auch 4 420-ern; die in das Regattageschehen eingesetzt wurden. Der Verein gründete für den Baldeneysee die erste Deutsche Zugvogelflotte, von der gemeinsame Impulse ausgingen, die letztlich in technischer Hinsicht zur Anerkennung als nationale Klasse durch den DSV führten.

Schon 1966 erkämpfte sich SK Franz Nollen als Steuermann bei der Deutschen Meisterschaft für Schwertzugvögel den 3. Platz. Der im Zusammenhang mit der Essener Segelwoche ausgeschriebene Mannschaftspreis, bestehend aus einem Zugvogel und einer 0-Jolle, konnte mit der Mannschaft SK Jokisch und SK Morzfeld 1969 heimgeholt werden. SK Ludger Jokisch wurde mit seinem 420-er in seiner Bootsklasse sehr erfolgreich. So wurde er 1970 Flottenmeister und bereits 1972 Deutscher Meister. Im gleichen Jahr segelte er auch den Zugvogel und auf Anhieb errang er als Steuermann bei der Deutschen Meisterschaft den 5. Platz. Seine Leistungen berechtigten ihn zur Teilnahme an der Weltmeisterschaft für 420-er in Israel. Man kann sagen, wann und wo er welches Boot segelte, war er meistens auf Platz 1 der Regatta zu finden. Über Jahre schloß SK Jokisch mit seinen Vorschotleuten SK Hambücker bzw. später SK Sommerlad die Essener Segelwoche als beste Segler mit der Traumnote 0 ab.

So war z.B. das Jahr 1972 ein besonders aktives Jahr. Die regattafreudigen Mitglieder beteiligten sich an mindestens 10 Ranglistenregatten, vor allem auswärtige Regatten, einschließlich Kiel. Hier waren auch erfolgreich das Ehepaar Rieß, das im Kielzugvogel auch mehrmals einen 1. Platz ersegelte. SK Nollen, zwischenzeitlich auf eine 0-Jolle umgestiegen, holte sich den 1. Platz bei der Pfingstregatta. Den 1. Platz bei der Kombinationsregatta Segeln /Kegeln für 0-Jollen holte sich 3 Jahre in Folge SK Josef Portugall. Auch die Jugend griff nach den Sternen. Im 420-er errang Burkhard Lange als Steuermann den 1. Platz bei der Jugendmeisterschaft Nordrhein-Westfalen. Im Optimist behaupteten sich Frank Müller und Andreas Rieß mit 1. Plätzen in ihrer jeweiligen Klasse.

Zur Belebung der Jugendarbeit wurde 1974 ein Optimist und 1980 ein Laser angeschafft. Diese Investitionen haben sich in den folgenden Jahren bis heute durchaus gelohnt. Zu den bereits genannten Jugendlichen gesellten sich noch Rolf Budnik, der im Optimist als auch im Laser sehr erfolgreich segelte. Nach Durchführung eines erfolgreichen Lehrgangs konnte zuletzt im Jahre 1987 unserem Nachwuchs der Jüngstensegelschein ausgehändigt werden.

Das Jahr 1979 bescherte dem SK Hans-Gerd Bechmann ein Erlebnis besonderer Art, nämlich die Teilnahme als Vorschoter im Starboot bei der Weltmeisterschaft in Rio de Janeiro (Brasilien).
Die Mannschaft Ludger Jokisch und Rudi Sommerlad holte sich die Niederrhein-Meisterschaft im Zugvogel und belegte bei der Deutschen Meisterschaft den 3. Platz in der Version des SZV und einen 7. Platz im KZV. Das in jeder vom Verein gesegelten Bootsklasse das „Blaue Band des Baldeneysee“ ersegelt wurde, sei nur am Rande vermerkt.

Eine besonders hervorzuhebende Leistung des SK Uwe Westerkamp im Jahre 1987 war das Erreichen der Österreichischen Staatsmeisterschaft für Olympia-Jollen.

Die Stadt Essen hat es sich nicht nehmen lassen, im Laufe der Zeit die nachfolgend aufgeführten Mitglieder als Sportmeister des Jahres ein- bzw. mehrmals für besondere Leistungen im Segelsport zu ehren: Ludger Jokisch, Franz Nollen, Rudi Sommerlad, Hans-Gerd Bechmann, Uwe Westerkamp, Werner Behnke, Rainer Küppersteg.

Der Verein ist besonders stolz darauf, als relativ kleiner Verein am Baldeneysee 1980 die Essener Segelwoche ausgerichtet zu haben und jährlich seit 50  Jahren den „Eiscup“ für 0-Jollen, um somit das Regattageschehen hier vor Ort mit zu beleben.